Vortrag: Reformation in der Grafschaft Hanau-Münzenberg am 28.04.2017

 

Die Reformation in der Grafschaft Hanau-Münzenberg

– Eine lange Auseinandersetzung um den rechten Glauben –

Vortrag mit dem Historiker Erhard Bus

Freitag, 28. April 2017  um  19.00 Uhr

Lutherkirche Wolfgang

Martin Luther (Lucas Cranach der Ältere, 1529)

Anders als in vielen Regionen des Alten Reichs war die konfessionelle Frage in der Grafschaft Hanau-Münzenberg noch lange nach dem Lutherschen Thesenanschlag von 1517 ungeklärt. Mainzer Kirchenvisitatoren stellten 1549 fest, dass lediglich in wenigen Orten noch ein katholischer Geistlicher wirkte. Alle anderen Gemeinden waren protestantisch. Es gab keine verbindliche Kirchenordnung für die Grafschaft und jeder Pfarrer konnte nach eigenem Gusto handeln. 1579 übernahm man die lutherische Kirchenordnung von Hanau-Lichtenberg.

Als der in streng reformiertem Sinne erzogene 19-jährige Philipp Ludwig II. im Jahre 1596 auf den Grafenstuhl gelangte, setzte er die Kirchenverbesserung im reformierten, calvinistischen Sinn durch. Bald holte er niederländische Glaubensflüchtlinge, die zunächst im lutherischen Frankfurt lebten, nach Hanau und gründete mit ihnen die bald prosperierende Neustadt.

Doch der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) setzte dieser günstigen Entwicklung zunächst einmal ein Ende. Die Region am Untermain und die Wetterau, in der Mitte des Reichs gelegen, litten besonders unter den Kriegszügen durchziehender Heere, die hier Quartier nahmen, plünderten, ganze Dörfer zerstörten, mordeten und Seuchen einschleppten.

Gegen Ende des Krieges erlebte die Grafschaft Hanau-Münzenberg dann noch einen Dynastiewechsel. Auf die im Mannesstamm ausgestorbenen reformierten Grafen von Hanau-Münzenberg folgten 1642 ihre Verwandten aus dem Elsass: die lutherischen Grafen von Hanau-Lichtenberg.

Der Powerpoint-Vortrag versucht, diese Ereignisse und ihre politisch-konfessionellen Hintergründe lebendig werden zu lassen.