– Die Wolfgänger Pulverfabrik und der Erste Weltkrieg –
am 8. Okt. 2014 um 19 Uhr in der Lutherkirche
Referent: Erhard Bus
Der gut einstündige Vortrag des Historikers Erhard Bus will diesen Fragen nachgehen, ein Bild der Epoche nachzeichnen und die verschiedenen Positionen aufzeigen.
Nachdem es bereits im Jahr 1888 zu zwei schweren Unfällen in der Pulverfabrik Wolfgang gekommen war, explodierte am 20. September 1915 ein Schmelzkessel mit Trinitrotoluol (TNT). Sieben Arbeiter verloren dabei ihr Leben.
War Leichtsinn die Ursache? Oder missachtete man bewusst die Sicherheitsbestimmungen, weil die Soldaten an der Front dringend Munition brauchten? Oder unsachgemäßer Umgang mit dem gefährlichen Material durch nur unzureichend ausgebildete Arbeiter/innen ? Jedenfalls hat sich der Erste Weltkrieg auch auf Wolfgang ausgewirkt, wo nach dem Kriegsausbruch 1914 die Pulverfabrik riesige Dimensionen annahm.
Doch wie kam es zum Ersten Weltkrieg? Welche Verantwortung trugen die einzelnen Mächte und die handelnden Personen in der Juli-Krise? Und welche Konflikte prägten die europäische Politik in den Jahren vor der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“? Die Antworten darauf sind in der wissenschaftlichen Diskussion seit der Veröffentlichung des Buchs „Die Schlafwandler“ des australischen Historikers Christopher Clark erneut heftig umstritten.